Wir haben nämlich auf dem kompletten Bergrücken nun bald 12 solche Dingens stehen, und diesen sehe ich jetzt direkt von unserem Küchenfenster aus. Zu mindestens im Winter, wenn das Laub von den Bäumen gefallen ist. Dieser ist jetzt fertig. Nachts sogar mit Licht. Wenn alles dunkel ist und nur noch die Lampen regelmässig aufblitzen, könnte man sich fast vorstellen, man wohne neben einem Leuchtturm am Meer. He! Davon hab ich doch immer geträumt, insgeheim.
Zwei Jahre Bauzeit insgesamt x-Kilometer Wald hinüber, verteilt auf die zwei angrenzenden Nachbarlandkreise hat das ganz schön für Aufruhr in unserer friedlichen Bergwelt gesorgt.
Ringsum in sämtlichen Nachbardörfern, auch in unserem, etliche Bürger total miteinander verstritten. Die Meinungen über Windräder gehen komplett auseinander. Entweder so oder so.
Hmmm.... Ja. Es gibt schönere Anblicke. Ehrlich gesagt.
Und sonst so?
Sie sind noch nicht in Betrieb, ich kann dazu also noch keinen Erfahrungsbericht dazu abgeben. Ruhestörungen während der Bauzeit gab es nicht, ne überhaupt nie. Ich hab nur gehört, als man die Räder vermutlich "angeschraubt" hat. Da war es mal für ein paar Minuten laut.
Ich kann alle Argumente & Proteste verstehen, von jeder Seite. Doch da ist nichts mehr zu ändern.
Wir werden uns daran gewöhnen, sie sind mir allemal lieber als ein AKW.
Der größte Kran der Welt setzt die Teile aufeinander. Die zwei kleinen Pünktchen auf dem bereits stehenden Turm sind übrigens Menschen-Köpfe. ;-)
Ein Radblatt hat stattliche 35 Meter und wird einzeln auf einem riesigen ferngesteuerten LKW angeliefert. Die Installation eines Windrades ansich ist sogar sehr interessant bis faszinierend, wenn man bedenkt welch eine Infrastruktur dahinter steckt. Da passiert alles komplett nach System, manchmal auch der Wetterlage entsprechend. Wir waren ein paar mal oben am Berg, auf den Baustellen unterwegs. Boah, das ist schon gigantisch. An den Wochenende könnte man sich da droben mit der Windrad-Touristik glatt eine goldene Nase verdienen, hätte man einen Imbiss-Stand.
Nun steht er also da, der, der uns am nächsten ist. 200 Meter Gesamthöhe. Wenn die Schneefallgrenze auf 600 Meter sinkt, sollte ein Drittel des Turms also mit Schnee bedeckt sein. ;-) Ich kann dann also immer die aktuell Schneefallgrenze an den Deutschen Wetterdienst berichten.
.... Schluß jetzt mit den Gedanken!
Immerhin werde ich jetzt immer nach Hause finden, denn egal aus welcher Richtung ich komme, die Stromriesen weisen den Weg nach Hause.
Nicht ganz so hoch wie ein Windrad, aber fast, ist der Topanimbur (der oder das Topanimbur???). Hat unzählige Blüten, die noch immer nicht geöffnet sind
und leider, leider hat er/es/sie auch Mehltau, wie ich eben feststelle...