12 Juli 2017

GRABBEFLANZUNG MIT STAUDEN


Die übliche "Gottesaugen-Bepflanzung" wollte ich vermeiden. Es gibt bereits Reihen davon auf unserem kleinen Dorffriedhof. Zu Pfingsten hat das Grab meiner Schwiegereltern die Grabeinfassung wieder bekommen, bis dahin war es mit Holz eingerahmt. Meine Schwiegermutter ist vor zwei Jahren verstorben und das Beet musste sich erst setzen.

In diesem Jahr sind wir mit der Grabpflege dran, und ich wollte etwas Längerfristiges, Langlebiges. So hab ich mich für Stauden entschieden. Ob es tatsächlich klappt, müssen wir nun getrost abwarten.
Das Grab hat ganztägig Sonne und die Bepflanzung verträgt auch durchaus Trockenheit.


Das Kreuz habe ich aus einer Polster-Silberraute gestaltet - ihr botanischer Name ist Artemisia Schmidtiana Nana. Es wird ca. 20-25 cm hoch und muss natürlich noch zusammenwachsen.
Vorne links seht ihr eine Nelke, die allerdings blütetechnisch derzeit ihre schönsten Zeiten schon gesehen hat. Die leeren Flächen habe ich mit Polsterthymian (lilablühend) ausgefüllt. Auch in der Hoffnung, daß die Fläche irgendwann zugewachsen ist. Die drei kleinen grünen Igel-Kügelchen, vorne rechts, stacheln wirklich wie ein Igel, sind Bärenfellschwingel (festuca gautieri 'pic carlit') und wachsen im Moment auch noch nicht so dolle von der Stelle.


Der obere Teil vom Kreuz sind ein rot-stengeliger Sonnenhut, dahinter kommt ein Lampenputzergras, dessen Blüte noch auf sich warten lässt, und dahinter noch mal zwei höhere Sonnenhüte (Hope). So sieht die Struktur aus, die im kommenden Jahr bestimmt schon einen kräftigeren Wuchs hat. (Sofern die Bepflanzung natürlich den Winter überlebt).


Kein Glück werde ich wohl mit den beiden Gauras haben, die sind kaum winterfest, doch das kann man ja dann weiß Gott im nächsten Jahr mit einer anderen Pflanze ersetzen. Vor dem kleinen Buchsbaum ist immer auch noch Platz für eine Vase.


Im Winter werde ich das Grab mit verschiedenen Tannengrün zudecken und die Stauden im Frühjahr dann abschneiden. Die bepflanzte Schale bleibt ganzjährig, und je nach Jahreszeit bepflanzt.
So ist jedenfalls mein Plan.

... und manchmal hab ich doch ein wenig ein schlechtes Gewissen, meine Schwiegermutter mochte nämlich die "Gottes Augen" auch sehr, sehr gerne...





Bitte entschuldigt die Fotoaufnahmen, die ich an einem späten, heißen Sommerabend gemacht habe. Die Bilder sind etwas dunkel.



13 Kommentare:

  1. Das finde ich schön, daß du auf Stauden zurück greifst. Ich glaube, daß die Friedhöfe sehr davon profitieren würden wenn es mehr machten. Auf unserem Familiengrab hab ich schon viele Jahre Stauden (Geranium, Campunala, Bergenien ...) wachsen und kombiniere sie jedes Jahr mit anderen Sommerblühern. Bin sehr damit zufrieden. Ich kenne den Begriff "Gottes Augen" nicht. Was meinst du damit?
    Liebe Grüße Arlene

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    1. Hallo Arlene, GottesAugen sind Begonien. Du findest sie auf Bild 1.
      VG Sabine

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    2. Ah, die Eisbegonien - nein den Namen kannte ich nicht dafür.
      Was dazu gelernt, danke dafür!
      Liebe Grüße Arlene

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  2. Liebe Sabine,
    Grabbepflanzung ist bei uns ein Dauerbrenner als Thema, ich bin mehr für Stauden, meine Mutter mehr für die typische Bepflanzung aus Einjährigen. Sie findet das für einen Friedhof typischer, ich wiederum finde des pflegeaufwand dann auch errechnet hoch. Den Begriff Gottesauge kannte ich übrigens noch nicht. Zudem bin ich bei uns in de gemeinde mit im Kirchengemeinderat und da ist Friedhof ein ewig wiederkehrendes thema. Leider gibt es ja auch angehörige, die sich gar nicht um die Gräber kümmern und alles verwahrlosen lassen. Das finde ich sehr traurig.
    Deine Umsetzung gefällt mir sehr gut, vor allem das kreuz ist toll.
    Liebe Grüße
    Katharina

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  3. Liebe Sabine,
    das ist auch ein Thema, das mir grad unter den Nägeln brennt. Bei der Erstbepflanzung eines Familiengrabes vor gut einem Jahr wurden niedrige weiße Rosen gesetzt, die schon entfernt werden mussten, da sie einfach zu groß wurden. Zwei große Blauschwingel sehen nicht grad so super aus, einzig der blühende Lavendel wird über und über von Hummeln besetzt. Euonymus, eine kleine Birke und Thymian machen sich da ganz gut, die kleinen Glockenblumen kommen aber wieder raus. Ich muss mal schaun, was mir für die sonnige Stelle einfällt - Artemisia nana wäre eine Option. Die gelben Einjährigen kenne ich unter Husarenknöpfchen.
    Lieben Gruß, Marita

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  4. Eisbegonien heißen sie hier... wären mir auch ein Graus..... Ich finde deine Grabbepflanzung sieht richtig gut aus... wäre auch mein Favorit... Hab einen schönen Abend liebe Bine ♥
    Liebste Grüße
    Christel

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  5. Liebe Saabine,
    "Gottesaugen"? das sind vermutlich die Eisbegonien? Bei uns heißen sie "Herz-Jesu-Stöckchen".
    Das ist schon interessant, welche Namen die gleichen Pflanzen ortsüblicherweise haben...
    Ich wünsche Dir, dass alles angeht undd gut gedeiht. Die Gaura bekomme ich (mit Tannengrün abgedeckt) eigentlich immer über den Winter! Allerdings ist sie ja nicht so langlebig - 4 bis 5 Jahre, manchmal auch nur 3 Jahre ist ihr ungefährer Lebenszyklus. Hoffentlich hast du keine Wühlmäuse auf dem Friedhof...Die machem mir bei dem Grab meinen Dad´s sehr viel Verdruss.
    Alles Liebe
    Heidi

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  6. Liebe Sabine, ich finde Deine Idee klasse! Stauden sind bestimmt langlebiger und robuster als manche Kurzzeitbepflanzung. Außerdem ist es innovativ und sticht aus dem Einheitsbrei hervor.

    LG Kathrin

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  7. Ich finde es immer wieder schön bei uns im Dorf auf den Friedhof zu gehen. Kein unkrautchen zu sehen, alles ganz gepflegt.
    Wenn ich dann nach München fahre und so über den Waldfriedhof schlendere, dann sieht das mistens aus wie Kraut und Rübe.

    LG aus der Holledau, Steffi

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  8. Hallo Sabine,
    ich kann dich gut verstehen. Ich mag die Eisbegonien auch nicht so gerne, auch wenn sie noch so pflegeleicht sind.
    Wir haben jetzt die Gräber, die wir pflegen auch mit Stauden und Immergrünen und nur wenig Saionblumen angepflanzt. Kürzlich wurde ich sogar von einer fremden Friedhofsbesucherin positiv darauf angesprochen.Hat mich sehr gefreut.
    Deine Bepflanzumg gefällt mir auch gut und die Gaura hat ja auch eine lange Blühzeit, selbst wenn sie den Winter nicht durchhält. Bei uns sind jetzt übrigens außer den Eisbegonien die Dipladenien sehr modern! Und dieses Belegen mit Tannenzweigen im Winter kennt man bei uns nicht, habe ich zum ersten Mal in Bayern gesehen.
    LG Dagmar

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  9. Jetzt musste ich schmunzeln ... bei uns hießen die Eisbegonien früher "Auferstehungsblümchen". Aber ich mag sie auch nicht besonders und bin immer noch auf der Suche nach einer guten und dauerhaften Bepflanzung. Deine Idee finde ich sehr gut, da lasse ich mich mal inspirieren.
    Liebe Grüße,
    Doris

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  10. Huch, was ist denn eine Gottesaugen-Bepflanzung? Wir müssen das Grab unserer Eltern auch neu bepflanzen, zumindest den Teil, in dem meine Mutti seit diesem Jahr begraben liegt. Das Grab mußte sich auch erst setzen und vor allem der Steinmetz tätig werden. Das kann manchal dauern. - Die Bepflanzung unseres Grabes soll Ruhe ausstrahlen, nichts Neumodisches! Oder zu Buntes. So, wie meine Mutti es gerne gehabt hätte. Eine bepflanzte Schale hatten wir auch immer, auf dem Grab ist ein Herz aus Buchs und es werden noch 2 kleine Gehölze gepflanzt. Ferner Heidekraut. Das ist sicher auch von den Friedhofsordnungen jeweils abhängig. Bei uns gehen auch etwas größere/höhere Gehölze. Ich persönlich mag am liebsten einen unbehauenen Naturstein (für mich dereinst) und eine durchgängige Bepflanzung mit einem Bodendecker, keinen Schnickschnack, nichts Buntes! Höchstens mal einen Strauß. Und keine Kräuter, die man sonst isst. ;-) Macht auch am wenigsten Arbeit, wenn das Grab voller Efeu o.ä. wächst. Aber man richtet sich ja nach den Wünschen der Verstorbenen, so sollte es zumindest sein. Meine Mutti mochte Eisbegonien auf dem Grab. ;-) Aber nicht in so großer Zahl wie abgebildet.

    Liebe Grüße
    Sara

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Vielen herzlichen Dank für Deinen lieben Kommentar