09 Juli 2016

MEIN "SEELEN"-GARTEN IN WEISS

Im Hauptgarten habe ich im vergangenen Herbst einen weiteren Beetstreifen angelegt, um mir einen großen Traum zu erfüllen. Ein Garten in Weiß. Dieser Gartenteil ist in sich geschlossen, will heißen, die Beete sind als Kreis um einen kleinen Sitzplatz angelegt und ich habe hauptsächlich weiße Stauden und Rosen angepflanzt.


Im Frühling und Frühsommer zeigt sich da auch ein bisschen blau, doch sobald dieser Flor verblüht ist, wird es von Juli an bis spät in den Herbst reinweiß. Im Herbst erwarten wir noch Astern; Herbstanemonen und September-/Oktobersilberkerzen. Eine der Oktober-Silberkerzen ist allerdings Opfer der Schnecken geworden. Ziemlich fies sogar. Doch noch ist es lang nicht so weit. Lassen wir es erst mal Sommer sein. Es dominieren weiße Rosen & Mutterkraut, anderes setzt sich zwischen den inzwischen hochwachsenden Gräsern kaum noch durch. Damit mein ich den eben erst verblühten Rittersporn, der jetzt keine Chance mehr hat. Nicht nur wegen den Schnecken.


Seit ein paar Tagen blüht der weiße Phlox. Diesen Duft liebe ich über alles. Schon als kleines Kind habe ich die Blüten im Garten meiner Oma abgezupft und hab sie ans Nasenloch angezogen. Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen. Hihi, und wenn ich mich unbeobachtet fühle, dann tue ich das sogar heute noch. Jaaaaa... ein Phlox-Junkie.
Das ist also (m)eine Seelen-Blume. Wenn sie blüht, dann fühle ich mich mit meiner Großmutter stark verbunden und manchmal scheint es mir, als stünde sie plötzlich neben mir. Die Liebe zum Garten, zur Musik, die Kreativität - also den Geist und ihren Glauben, hat sie mir mitgegeben. Ich danke ihr von Herzen dafür. Und he! Ich hoffe, ich bin mal eine genauso gute Oma!..... Dauert nämlich nimmer lange bis dahin. ;-)


Am Beetrand, unter meinen "Oma-Blumen", steht meine "Schwiegermutter-Schüssel". Ein Erbstück, meiner im letzten August verstorbenen Schwiegermutter. Die beiden waren sich, zu mindestens in ihren letzten Lebensjahren, verdammt ähnlich. Sie hatten beide eine gewisse Art von Humor, den ich sehr mag. Wir konnten viel miteinander lachen und haben nicht nur alle drei mit Leidenschaft Kuchen oder Süßspeisen gegessen, sondern sind auch alle drei Garten-Freaks.
Sie fehlen mir beide sehr, aber in meinem Seelen-Garten bin ich ihnen nahe.


Mädesüß. Im letzten Jahr brachte ich ihn nicht zum Blühen. Heuer gibt es wenigstens einen Blütenstengel. Vielleicht bietet mein Garten dazu einfach nicht die richtigen Voraussetzungen. Doch so schnell geb ich nicht auf. ;-)


Dieser Beetstreifen grenzt das unsere zum Nachbargrundstück ab. Weil da ewig nix wachsen wollte, habe ich im Frühjahr einen kleinen Weidenzaun gesteckt, einen Beetstreifen angelegt und darauf "Artemisia lactiflora Elfenbein", die Elfenbeinraute, gesetzt. Diese Staude wird ca. 150cm hoch und blüht von Juli bis September.
Aktuell zeigen sich die ersten Blütenansätze und ich bin schon sehr auf ihre Wirkung gespannt. Ich habe sie in Natura noch nie Blühen gesehen.


Sie wird wohl noch ein bisschen Zeit brauchen, bis sie blüht. Vor allem braucht diese Weidenzaun-Elfenbein-Raute-Kombi aber auch irrsinnig viel Wasser. Heuer ist das aber kein Problem. Im vergangenen Sommer hätte das nicht geklappt.


Gräser gibt es auch zuhauf. Und selbstverständlich muss in einem  Seelen-Garten ein Engelshaar stehen. Hier schmiegt er sich am Phlox an.




Für ein wenig Blattschmuck-Abwechslung in der Bodendeckung sorgen Purpurglöckchen und das silber-farbene "Gefider"-Pflänzchen, dessen Name ich mal ausnahmsweise nicht kenne.


Das Diamantgras ist erst noch im Werden und im Hintergrund "blitzt" noch die Blüte des Waldgeißbartes hervor.


Die weißen Sonnenhüte brauchen noch ein wenig.Wilde Haselnussstecken, die ich mir immer vom Haselnussstrauch meines Schwagers vererben lasse, sollen den Garten in Höhe und Raum vom Rest abtrennen. Zum Beranken haben sie eine Clematis erhalten. Da diese heuer jedoch noch nicht fleißig vorangekommen ist - habe ich einfach, für den Übergang, blaue Bohnen an die Stangen gesetzt. Soll ja schließlich nicht so ganz nackert aussehen.

Jetzt gibt es ein Blattwerk und die Blüten sind so winzig klein und schauen nicht mal so unübel aus. Zumindestens stören sie nicht das Gesamtbild in weiß.



Ein heil-loses Grün-Weiß-Durcheinander: Die Schafgarbe (Achillea ptarmica - Schneeball oder gefüllte Betramsgarbe) blüht. Eine äußerst dankbare Staude die bis in den Herbst hinein blüht und bis im Frühjahr für tolle Strukturen im Garten sorgt.


Das soll es für heute mal aus meinen glücklichen Seelen-teil gewesen sein. Morgen werden wir einen weiteren, wunderschönen Sommertag haben und vielleicht finde ich die Möglichkeit zum Fotografieren. So zwischen Kochen und Bügeln. *lästig*
Ich finde auch der maskuline Teil, sprich der Gemüsegarten meiner besseren Hälfte, hat es verdient mal gezeigt zu werden. Mein Mann hat in diesem Jahr über 30 Tomatensorten angebaut und die zeigen langsam Farbe.

Was die Farbe der Scheuentore anbelangt,  tendiere ich inzwischen in eine Richtung... grün.... okey.... dunkleres Grün....  Doch es hat noch Zeit, - wir müssen erst noch das Dach decken und so manchen "Kleinmist" erledigen. Ich kann getrost noch ein paar Nächte drüber schlafen.
Bis dahin, viele weiße Seelengrüße und einen wunderschönen Sonn(en)tag,





6 Kommentare:

  1. Was für ein schöner Gartenbereich mit so rührenden Erinnerungen dazu.

    Viele Grüße aus dem Wendland
    Silke

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  2. Liebe Bine , da geht es dir wie mir. Auch ich habe das Gartengen von meiner Oma. Schon als Kind hab ich ihren Bauerngarten geliebt.
    Die riesige Auswahl an Blumen und Pflanzen. Den alten Mirabellenbaum mit der mickrigen Bank darunter.....ach mir wird grad schwer
    ums Herz.
    Schön das du auch solche liebe Erinnerungen an deine lieben hast.
    So gern würd ich deinen Garten mal in Echt sehen.....das muß ein Traum sein.
    Und ich bin mir ganz sicher das du eine " gute" Oma wirst.
    GVLG
    Christine aus der Pfalz

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  3. Mir gefallen weiße Blüten seit einigen Jahren auch zunehmend gut. Und mittlerweile gibt es hier auch viele weiße Blüten.
    Aber ganz in weiß muss ich es dann doch nicht haben. Dazu ist mein Garten zu klein. In einem Teilstück kann ich es mir durchaus vorstellen. So wie in Sissinghurst.

    Schönen Sonntag
    Margrit

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  4. Was für ein schöner Post.
    Dein Garten ist wunderschön, ich mag deine weisse Ecke.
    Dass du Erinnerungen an deine Lieben bei dir im Garten hast muss ein sehr schönes Gefühl sein.
    Ganz liebe Grüße
    Silke

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  5. Gerade weiße Blüten leuchten immer so schön in der Dämmerung. Das Mädesüß steht bei uns immer am Ufer des Weihers und auch an den Bächen. Es mag anscheinend den feuchten Bereich. Ich mag diesen Duft davon sehr.
    GlG Christina

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  6. Vielen Dank für den Einblick in Deinen Seelengarten- die Idee ihn in sich geschlossen zu gestalten gefällt mir und ich habe Lust bekommen, mir in meinem Garten auch einen solchen Bereich zu schaffen.
    Liebe Grüße, genieß den Sommerabend
    Jo

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Vielen herzlichen Dank für Deinen lieben Kommentar